Joachim Radtke, neues Vorstandsmitglied, stellt sich vor

Werte Mitarbeiter*innen,
werte Kolleg*innen,

als frisch gewählter Vorstand bei Jugendwohnen im Kiez e.V. möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich vorzustellen und ein paar persönliche Worte an die Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen zu richten: Am 01.12.2009 habe ich als Betreuer im Betreuten Einzelwohnen bei Jugendwohnen im Kiez angefangen. Juwo war damals noch erheblich kleiner – und zugegeben, manchmal etwas übersichtlicher. Von einem großen Träger und aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit kommend musste ich mich etwas umgewöhnen, – dies aber im positiven Sinne. Fachlich erlebte ich die Kombination von beeindruckend engagierten Betreuer*innen und hochindividuellen Hilfs- und Unterstützungsangeboten, die manchmal allerdings in zu engen Grenzen der Jugendhilfe stattgefunden haben. Ehrlich gesagt, mir gefiel ziemlich gut, dass die Grenzen des Jugendhilferahmens nicht selten im Sinne der jungen Menschen erheblich gedehnt wurden. Dies geschah in der Regel ermutigt durch das Team und die Leitung. So konnte manch schwierige Lebenssituation, in der es besonders auf Flexibilität und das (Aus-) Halten ankam, gemeinsam überwunden werden.

Gewöhnen musste ich mich auch an die besondere Trägerkultur: Das kollegiale Du über alle Ebenen hinweg, wertschätzender Umgang, Augenhöhe und Partizipation, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Beruflich führten mich meine Stationen bei Jugendwohnen, zunächst als Betreuer in Kreuzberg und Neukölln, dann als Koordinator nach Spandau und später als Regionalleiter wieder nach Kreuzberg und Neukölln zurück. Geprägt durch die intensive Beziehungsarbeit und den hohen Bedarf auf Seiten der Jugendlichen begann ich vor knapp 10 Jahren eine Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (Verhaltenstherapie).


Heute bin ich neben meiner Tätigkeit als Institutsleiter des Institutes für Verhaltenstherapie (IVB) als Dozent und Autor auch in eigener Praxis tätig. Jugendwohnen bin ich dabei eng verbunden geblieben. Durch den einen oder anderen Workshop, den ein oder Anruf bei schwierigen Fällen und durch Begegnungen auf der Weihnachtsfeier, blieb die Verbindung erhalten. Natürlich gab es neben Höhen auch Tiefen, denn wo Licht ist, ist auch Schatten. Aber darin Vertrauen zu können, dass wichtige Entscheidungen nicht getroffen werden, ohne die Auswirkungen auf die jungen Menschen, Teams, Kolleg*innen oder Mitarbeiter*innen gründlich und verantwortungsvoll abzuwägen, ist neben den voran genannten Aspekten der Trägerkultur eine weitere wesentliche Besonderheit bei Jugendwohnen, zu der ich gern zurückschaue und die mir ebenso erhaltenswert erscheint.

Ich freue mich auf die Zukunft! Ich freue mich, die Geschicke von Juwo weiter zu verfolgen, den Träger und somit euch alle weiter zu begleiten.

 

Mit herzlichen Grüßen und bis bald 

Joachim Radtke