Jugendwohnen im Kiez: Teamfahrt 2024 mit Wohlfühlfaktor

Feedback: Unter diesem Motto und mit Verkleidungen für die Abschlussparty „Intergalaktisches Friedenstreffen“ im Gepäck, machten sich am 7. Juni ca. 280 Mitarbeiter*innen von Jugendwohnen im Kiez auf den Weg zum Werbellinsee, Veranstaltungsort der Juwo-Teamfahrt.

Warum haben wir Angst vor Feedbackrunden? Vermeiden wir kritisches Feedback, weil wir nicht verletzen wollen?

Sascha Neumann, Moderator der diesjährigen Teamfahrt, Coach und Geschäftsführer beim ifapp, Institut für angewandte Positive Psychologie, stellte provokante Fragen und Statements zur Feedbackkultur in den Raum: Sandwich-Feedback hat ausgedient! Das Verpacken negativer Rückmeldung in Lob verschafft zwar eine angenehme Gesprächsatmosphäre, birgt aber gleichzeitig Schwächen. Mitarbeiter*innen durchschauen eine solche Taktik schnell. Positives Feedback leitet negatives Feedback ein. Lob wird damit entwertet und Kritik nicht ausreichend deutlich. Eine Veränderung kann so nicht eintreten.

Feedback 2.0

Feedback muss neu gedacht werden! Es entmündigt Feedbacknehmer*innen, wenn sie kein ehrliches Feedback erhalten. Sie entscheiden selbst, wie sie mit kritischem Feedback umgehen und wie sehr sie Feedback an sich heranlassen, nicht die Feedbackgeber*innen. Welche Rolle nehmen dabei Sender*innen und Empfänger*innen ein und wie gelangen Mitarbeiter*innen dazu, Feedback konstruktiv anzunehmen und als Chance zur Weiterentwicklung und Verbesserung für sich und für den Träger zu sehen?

 

„Das was Paul über den Peter sagt, sagt mehr über den Paul aus als über den Peter.“  Baruch Benedictus de Spinoza (1632 – 1677), holländischer Philosoph

Ein kleines Gerücht hier, ein bisschen Nachrede da – Flurfunk ist Schmiermittel, sozialer Kitt und jeder tut es.

Die erste Aufgabe zeigte, dass man auch humorvoll damit umgehen kann. Jede*r schrieb Eigenschaften auf kleine Zettel. Fünf positive Eigenschaften, von denen man möchte, dass andere so über einen denken, und fünf negative, von denen man hofft, dass keiner so hinter dem Rücken redet, insgesamt zehn Zettel, und steckte diese heimlich in Haltetaschen, die jede*r auf dem Rücken trug. Die positiven Zettel waren schnell vergeben, aber auch die negativen mussten rein.

Im Austausch mit einer Kollegin oder einem Kollegen wurden die Zettel „Jemand denkt über dich, dass du …“ abwechselnd vorgelesen und jede*r sollte drei Situationen aus dem eigenen Leben finden, die die positiven und negativen Zuschreibungen stützen. Die Auseinandersetzung mit einem Feedback, das keinen Bezug zum Sender bietet, ermöglicht Distanz und eine emotional leichtere Auseinandersetzung mit diesem Feedback.

Wohlfühlfaktor durch „Feedbackdusche“

Workshops im Speed-Feedback-Format. Jeweils zwei Mitarbeiter*innen saßen sich dabei gegenüber und beantworteten in einer Minute drei Fragen: „Ich denke, dass du … bist“, „Das bewirkt bei mir …“ und „Ich wünsche dir bzw. mir für uns …“. Egal ob mit einer bekannten oder unbekannten Person – diese Anordnung veranlasste, dass ausschließlich positives Feedback ausgetauscht wurde. Bei ca. 20 Teilnehmer*innen pro Workshop bedeutete das eine „Feedbackdusche mit Wohlfühlfaktor“.

Erfrischt ging es dann ins „Intergalaktische Friedenstreffen“ am See mit Tanz, Essen, Lagerfeuer und viel Spaß!

Danke dafür und danke an das Vorbereitungsteam!