Tipps für Ihren Familienalltag
Was tun, wenn die Schulen und Kindergärten auf Notbetrieb umschalten und die Kinder plötzlich den ganzen Tag zu Hause sind?
1. Ruhig bleiben
Angst ist ansteckend. Wenn Sie selbst ruhig bleiben, gibt das Ihrem Kind Sicherheit. Erklären sie in Ruhe, dass eine Zeit lang die Schule oder die Kita nicht zu besuchen dazu beiträgt, dass sich möglichst wenige Menschen anstecken.
2. Struktur geben aber „locker bleiben“;)
Vermitteln Sie Ihrem Schul-Kind, dass die schulfreie Zeit keine Ferien sind. Etwas länger schlafen als sonst ist kein Problem – ein strukturierter Tagesablauf ist jedoch sehr wichtig. Gehen Sie gemeinsam die Aufgaben durch, die von der Schule mitgegeben wurden, und planen Sie fixe Zeiten ein, zu denen diese bearbeitet werden.
Auch für Kinder im Kindergarten-Alter kann man über den Tag verteilt kleine „Input-Zeiten“ gestalten, die Kinder brauchen diese Herausforderungen! Nutzen Sie dazu unsere Tipps und Anregungen, und „Hausaufgaben“ für die Kinder, die wir Ihnen ab und zu schicken.
3. Virtuelle Kontakte
Unterstützen Sie Ihr Kind, soziale Kontakte digital aufrecht zu erhalten. Zum Beispiel Skypen mit der besten Freundin oder regelmäßig mit den Großeltern über WhatsApp telefonieren.
4. Abwechslung in den eigenen vier Wänden
Selbst erfundene Spiele können die Zeit daheim zu einem Abenteuer machen. Wie wäre es mit einer Verkleide-Ecke, in der Ihr Kind in bunte Stücke aus Ihrem Kleiderschrank, Schuhe oder ausgediente Hüte schlüpfen kann? Auch eine Schatzsuche in der Wohnung bringt Spaß. Wenn Sie Kuscheltiere, Legosteine oder kleine Naschereien verstecken, können sich vor allem jüngere Kinder eine ganze Zeit lang in eine spannende Suche vertiefen.
5. Alltag teilen
Beziehen Sie Ihre Kinder in den Alltag mit ein. Je nach Alter können Kinder kleine Aufgaben im Haushalt übernehmen oder ihnen beim Kochen helfen. Und fast nichts schmeckt so gut wie ein gemeinsam gebackener Kuchen.
6. Oster-Basteleien
Basteln ist ein toller Zeitvertreib und kommt im hektischen Alltag oft zu kurz. Leere Klopapierrollen werden mit bunten Papier-Ohren, Draht-Schnurrbarthaaren und Watte-Schwänzchen zu kleinen Osterhasen und aus einfachem Salzteig können Herzen oder Tiere als Tisch-Deko für den Ostersonntag entstehen.
7. Privates Co-Working
Wenn Sie im Home Office arbeiten, können Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind Ziele stecken. Setzen Sie sich zusammen an den Tisch und legen Sie Aufgaben fest. Zum Beispiel 40 Minuten um Mails zu beantworten während Ihr Kind eine Schulaufgabe löst. Danach gibt es eine gemeinsame Pause und dann folgt das nächste Ziel.
8. Regeltausch
Dazu könnten Sie entweder bestimmte Zeiten am Tag (wenn Sie am Wochenende arbeiten müssen) oder einen Tag am Wochenende vereinbaren, in denen die Kinder die „Bestimmer“ sind! Jetzt wird nach ihren Regeln gespielt, getobt, gegessen u.s.w. Diese pädagogischen „Auszeiten“ entlasten alle und schafft gute Stimmung!
8. Auszeit
Als Ausgleich zu den Wochentagen sollten Sie bestimmte Zeiten ganz klar als Auszeit von Homeoffice, Haushalt und Kinderbetreuung festlegen! Wechseln Sie sich mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin ab, je besser Absprachen festgelegt werden, umso weniger familiäre Reibereien gibt es. Versuchen Sie auch in stressigen Situationen ruhig zu bleiben- und ihr Bedürfnis nach einer Pause z.B. so zu formulieren:
Ich brauch jetzt eine Pause, damit ich nachher wieder gerne etwas mit den Kindern mache /einkaufen gehen kann /arbeiten kann o.ä.
Ein-Eltern-Familien sind da natürlich ungleich mehr belastet, zumal man jetzt auch noch auf die geliebten Großeltern verzichten soll, um sie nicht gesundheitlich zu gefährden.
Obigen Satz kann man versuchen altersgemäß und ohne Vorwürfe den Kindern zu sagen, oft haben sie auch Verständnis, dass Mama /Papa sich mal ausruhen müssen. Nutzen sie den Mittagsschlaf des Kindes nur zum Arbeiten, wenn es gar nicht anders geht und Sie vielleicht nachts genug Schlaf bekommen. Ansonsten gilt: Alle haben Pause-zumindest eine ½ Std sollten Sie sich mal gönnen!
Bereiten Sie für Ihre Pause alles gemeinsam mit dem Kind vor:
- An einem gemütlichen Platz eine kleine Aktion zur Selbstbeschäftigung / einen Auftrag geben („Magst du ein Bild für den Opa malen? Nachher bringen wir das gemeinsam zum Briefkasten.“)
- Ein Snack, etwas zu trinken bereitstellen
- „gefährliche“ Räume schließen (Küche, Arbeitszimmer?)
- für die älteren (ab 4) eine Uhr hinstellen (wenn der Zeiger auf der 6 ist, komme ich wieder zu dir!)
- das Kind loben, dass es die Mama jetzt ausruhen lässt
- verlässlich sein, zur vereinbarten Zeit (nicht länger als eine ½ h) zum Kind zurückkehren und ihm wieder Aufmerksamkeit schenken
9. Medien
Natürlich sind wir in diesen ungewohnten Quarantäne -Zeiten alle froh, dass wir mit TV, PC- Games und Handy Kontakte halten können und Ablenkung haben.
Sie können aber trotzdem versuchen, diese Zeiten als etwas Besonderes zu „verkaufen“, d.h. lieber ein ¾ Stunde Kinderprogramm als „Kinozeit“ mit Knabberzeug zu zelebrieren, als das Kind dem TV Konsum stundenlang alleine zu überlassen. Das beugt der Gewöhnung, Langeweile und Überforderung vor.
10. Rückzug
Bevor Ihrer Familie die Decke auf den Kopf fällt, bauen Sie eine Höhle daraus. Sessel, Polster und Leintücher bilden gemütliche Lager, in die sich Ihr Kind zum Lesen oder Spielen zurückziehen kann.
11. Rauszeit
Wenn die Turnstunde oder der Schwimmkurs gestrichen sind, sollte Ihr Kind auf anderem Weg zu Bewegung und Frischluft kommen. Bei einem kleinen Spaziergang oder Fangenspielen im Park, Wald oder am Feld können Sie gemeinsam den Kopf auslüften.
Wenn Sie weitere Tipps, Links oder Anregungen für die anderen Familien haben, schicken Sie mir bitte alles- ich verteile es dann!
Wenn alles nichts hilft, Sie oder Ihr Partner an Ihre Grenzen kommen, Sie sich überfordert, mutlos oder wütend fühlen…. oder einfach nur einen Tipp brauchen-
WIR SIND FÜR SIE DA!
Bitte rufen Sie Kerstin Erdmann-Bertsch, unter 030 20339304 (im Notfall 01773981321) oder Frau Ahle vom Familienzentrum unter 030 29034671 an. Wir rufen Sie so schnell wie möglich zurück, oder leiten Ihre Anfrage an die Bezugserzieher*innen weiter.