Allgemeine Tipps für zu Hause
Bewerten Sie die Situation des gemeinsamen Zuhauseseins positiv!
Wie oft haben Sie sich Zeit gewünscht – Zeit, um sie nur mit den Kindern zu verbringen und um dieses und jenes zu erledigen und auszuprobieren. Jetzt ist sie da, diese wertvolle Zeit. Freuen Sie sich darüber und teilen Sie dies Ihrem Kind mit.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind, auch über seine Sorgen!
Ihr Kind hat sicherlich viele Fragen zu Corona. Was ist das eigentlich für ein Wort? Was bedeutet das für uns? Mittlerweile gibt es im Netz einige Kinder-Erklär-Videos. Schauen Sie sich das vorher allein an und entscheiden Sie, ob das dem Entwicklungsstand Ihres Kindes entspricht. Und dann gucken Sie es gemeinsam und beantworten Sie die Fragen Ihres Kindes dazu kindgemäß. Falls Sie etwas selbst nicht wissen, sagen Sie das dem Kind.
Behalten Sie Ihren Humor!
Lachen entlastet und verbindet – Ihre Kinder lachen ganz schnell mit. Wenn mal etwas schiefgeht, dann lachen Sie über die Situation und über sich (nicht über andere). Und eine Witze-Erzähl-Runde am Nachmittag finden Ihre Kinder sicherlich auch recht lustig.
Beziehen Sie Ihre Kinder in Entscheidungen über die Alltagsgestaltung mit ein!
„Was wollen wir heute Vormittag machen?“, „Was wollen wir morgen kochen?“, „Welches Buch möchtest Du vorgelesen haben?“ Kinder freuen sich, den Tag aktiv mitgestalten zu können. Dabei kommt es natürlich auf das Alter des Kindes an: Je älter, umso größer der Radius innerhalb dessen die Kinder selbst entscheiden können.
Geben Sie den Takt des Tages vor!
Meist ist der Tag durch die Mahlzeiten strukturiert. Verabreden Sie Zeiten, zu denen sich die Kinder selbsttätig beschäftigen und Zeiten, in denen sie etwas gemeinsam unternehmen. Mindestens einmal am Tag geht es raus an die Luft.
Wechseln Sie Phasen verschiedener Intensitäten ab!
Kinder brauchen Bewegung genauso wie Ruhe. Sie mögen es wild, aber auch ganz still. Sie möchten mit Ihnen gemeinsam etwas erleben, aber manchmal auch allein sein. Durch das Erleben des einen kann das andere wieder stattfinden und genossen werden. Jeweils beides ist wichtig.
Singen und musizieren Sie mit Ihren Kindern!
Haben Sie noch alte Liederbücher im Regal? Oder können sie Ihre Lieblingssongs auswendig? Singen Sie sie von vorn bis hinten durch – ihr Kind wird sich freuen und mitsingen wollen. Singen macht gute Laune. Wenn Sie meinen, Sie können nicht singen, holen Sie sich ein paar Kochlöffel und begleiten Sie Ihr Kind im Takt auf einem umgedrehten Topf. Oder stellen Sie mit Ihrem Kind selbst eine Rassel her, z. B. indem ein Plastik-Osterei mit Reis befüllt wird. Die Reiskörner in die kleine Öffnung zu stecken ist gleich eine schöne Beschäftigung für Ihr Kind.
Lassen Sie Ihr Kind die „Corona-Zeit“ dokumentieren!
Sie könnten mit Ihrem Kind ein Tagebuch führen: Jeden Tag gestaltet Ihr Kind eine Seite darin zum Tag – mal malt es ein Bild, mal schneidet und klebt es etwas dazu oder vielleicht helfen Sie ihm, ein Foto des Tages einzukleben. Und dieses Tagebuch legen Sie in die Kiste, die Ihr Kind zu seinem 18. Geburtstag von Ihnen geschenkt bekommen wird. Darin sammeln sie von jedem Jahr etwas Besonderes (2020: das „Corona-Tagebuch“).
Lassen Sie Ihre Kinder im Haushalt mithelfen!
Aufräumen (Bücher, Bausteine können z. B. nach Farben sortiert werden), Obst und Gemüse schnippeln, Orangen auspressen, Tisch decken, Blumen gießen, Schuhe putzen und und und … Kinder sind ganz wild darauf mitzuhelfen. In bestimmten Entwicklungsphasen wollen sie alles gern allein machen. Diese Selbstständigkeitswerdung sollten Sie unterstützen, indem Sie die Umgebung so gestalten, dass sie für Ihr Kind sicher ist und sie Ihr Kind mit einem „Ja, mach das!“ ermutigen können, sich auszuprobieren.
Im Notfall: Bewahren Sie Ruhe und holen Sie sich Hilfe!
Falls Sie an Ihre Grenzen geraten, gehen Sie aus der Situation heraus. Eventuell kann eine andere Person aus Ihrem Haushalt die Situation übernehmen. Es gibt Telefon-Hotlines, die man anrufen kann. Auch unsere Kita-Teams stehen Ihnen zur Seite – Sie können sich gern an sie wenden.