Die Jugendlichen wohnen in Trägerwohnungen und werden von jeweils zwei klinisch qualifizierten PädagogInnen intensiv betreut und in ihrer Verselbstständigung begleitet. Der sich in der Nähe befindende Treffpunkt ist Anlaufstelle, Büro, Kontaktmöglichkeit und Beratungszentrum für die Aufgenommenen. Das TEW versteht sich als ein Angebot an der Schnittstelle von Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie und deckt insbesondere den Bedarf für junge Menschen, die nicht mit dem Angebot einer Therapeutischen Wohngruppe erreicht werden können.
Wen wir aufnehmen
Das TEW ist ein überregionales Angebot. Aufgenommen werden 16 – 26 jährige junge Menschen, die unter einer psychiatrischen Erkrankung leiden oder von einer solchen bedroht sind. Für eine Aufnahme setzen wir die Bereitschaft voraus, sich aktiv mit dem eigenen, oftmals schwierigen psychischen Erleben auseinanderzusetzen sowie die Fähigkeit, den Alltag zu einem großen Teil selbstständig bewältigen zu können.
Was wir erreichen wollen
Den von uns betreuten jungen Menschen wird Gelegenheit zur Nachreifung gegeben. Sie werden unterstützt eine Gesundung anzustreben bzw. ihre psychische Erkrankung anzuerkennen und Bewältigungsstrategien für den Alltag zu entwickeln (Psychoedukation). Die gesunden und produktiven Persönlichkeitsanteile sollen gefördert werden und eine schulische/ berufliche Perspektive erarbeitet werden. Ziel der Betreuung ist die Stärkung des Selbstwerts und die Schaffung einer realistischen Lebensperspektive für die jungen Menschen.
Wie wir arbeiten
Wir schaffen ein therapeutisches Milieu, durch ein intensives Beziehungsangebot, in dem die jungen Menschen ihre bisherigen zwischenmenschlichen Erfahrungen reflektieren und neu anpassen können. In der Interaktion mit den Betreuer*innen haben sie die Möglichkeit Zugang zu sich selbst zu entwickeln und ihre individuellen Ressourcen und Grenzen auszuloten. Durch das Zusammenwirken von sozialpädagogischer Einzelarbeit, Gruppenangeboten und psychologischem Coaching kann eine passgenaue sozio-therapeutische Begleitung und Förderung der Aufgenommenen erfolgen.
Das Team
Die beiden Teams setzen sich aus einschlägig qualifizierten PädagogInnen zusammen. Die Fall- und Einzelberatungen werden durch eine therapeutisch ausgebildete Psychologin (Fachleitung) gewährleistet.
Gerne arbeiten wir mit Menschen aus LGBTIQ – Lebenswelten zusammen.
Neues aus dem Therapeutischen Einzelwohnen
Therapeutisches Klettern
Jugendliche, die in den TWGen und im TEW wohnen, haben die Möglichkeit, in Begleitung von Pädagog*innen, 1-2 Mal im Monat in der Kletterhalle oder an Kletterspots im Freien klettern zu gehen. Die Klettertermine werden durch eine erfahrene therapeutische Fachkraft vor- und nachbereitet. Aktuelle Themen und Übungen, wie Blindes Klettern, Dirigent, Schule des Vertrauens etc. werden mit den Jugendlichen vorbesprochen.
Beim therapeutischen Klettern geht es neben dem sportlichen Aspekt vor allem um verschiedene therapeutische und rehabilitierende Ansätze: Dazu gehören die Förderung der Fein- und Grobmotorik, Kraft, Ausdauer sowie der Reaktion und Belastbarkeit. Die Verbesserung der räumlichen Wahrnehmung, des Gleichgewichts, sowie des Körperschemas. Die Stärkung von Selbstvertrauen, sozialen Kompetenzen, Verantwortungsbewusstsein, Selbsteinschätzung sowie Selbstwirksamkeitserfahrungen. Die Jugendlichen lernen klare Ziele zu definieren, eine Handlungsplanung zu erstellen und Problemlösungsstrategien zu erarbeiten. Durch die aktive Erlebnisqualität werden Themen wie der Umgang mit der eigenen Angst, Aufmerksamkeitsregulation, Wirklichkeit, Grenzen, Vertrauen und Freude auf zum Teil spielerische Art bearbeitet.
Das therapeutische Klettern will die Entwicklung der jungen Menschen stärker unterstützen und ihnen zudem einen erlebnisreichen Sport nahebringen und somit mehr Lebensqualität und Lebensfreude entfachen.